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26.5.06

Die Galerie im Rathaus Biesenthal

eine neue Attraktion für den Kulturtourismus im Barnim

F. Schötschel bei der Vorbereitung der Ausstellung
Bürgermeister Thomas Kuther im Gespräch mit Friedrich Schötschel

Am 13.5.2006 zum Vorabend des Frühlingsfestes in Biesenthal wurde die Galerie im Rathaus eröffnet. Die erste Kunstausstellung fand zu Ehren des ortsansässigen Künstlers Friedrich Schötschel statt, der zum Ausstellungsende seinen 80. Geburtstag feiern wird. Er lebt mit seiner Frau Margit Schötschel im Wullwinkel, einem Ort am Rande des reizvollen Biesenthaler Beckens. Seine Aquarelle zeigen die Landschaft seiner unmittelbaren Umgebung – hier haben Kunst und Natur zusammengefunden.

Friedrich Schötschel studierte in Halle/ Saale Bildhauerei bei Prof. Weidanz, war von 1952 bis 1953 beim Wiederaufbau der Staatsoper Berlin tätig. Er arbeitete als freiberuflicher Künstler vorwiegend für sakrale Bauten, wie z. B. an den Portalen der Katholischen Kirche St. Marien in Biesenthal und Eberswalde sowie an Plastiken im öffentlichen Raum, wie Mann mit Ziege und Deserteurdenkmal in Bernau. Ein weiteres Denkmal von ihm ist auf dem Friedhof von Lobetal zu sehen.

Für einige Biesenthaler war der Ausstellungsabend die erste Begegnung mit dem Künstler Friedrich Schötschel, der seit 1954 mit seiner Familie in Biesenthal ansässig ist. Unter den ca. 100 Gästen befanden sich auch viele Freunde und Bekannte. Der Abend wurde von Andreas Borchert auf der Gitarre mit spanischer und lateinamerikanischer Musik stimmungsvoll begleitet. Eine beeindruckende Laudatio hielt Prof. Carl-Jürgen Kaltenborn, der u. a. einen Bezug zwischen der Inschrift des Deserteurdenkmals „Die mehr Liebe hatten als Angst“ und der konsequenten Lebenseinstellung von Friedrich Schötschel herstellte. Bürgermeister Thomas Kuther war sehr erfreut, daß das Biesenthaler Rathaus so viele kunstinteressierte Besucher anlockte.

Die Idee zu einer Galerie war schon seit längerer Zeit im Gespräch. Aus Anlaß des Frühlingfestes wurde sie durch die Stadt Biesenthal in Zusammenarbeit mit der Lokalen Agenda 21 und Sabine Voerster, Künstlerin aus Prenden, auf den Weg gebracht. Mit einer guten Konzeption unter Berücksichtigung denkmalgerechter Gegebenheiten wurden die Bedingungen für eine Galerieausstattung dank der Mittelzuwendung vom Amt Biesenthal-Barnim, der Stadt Biesenthal und der Kreisverwaltung Barnim geschaffen. Biesenthal ist auf dem Weg zum Kulturtourismus im Barnim.

Die Galerie ist Mo bis Fr von 9 bis 17 Uhr und Sa von 10 bis 14 Uhr geöffnet.

Foto/Text: Sabine Voerster