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10.12.07

Biesenthal reicht bis zum Ortsschild –
auch wenn dieses einige hundert Meter östlich des Bahnhofs steht

Sanierung Bahnhofstraße Biesenthal (16)

Vor genau vier Wochen wurde die grunderneuerte Bahnhofstraße mit „großem Bahnhof“ in Anwesenheit von Minister Dellmann (Infrastruktur, Land Brandenburg) offiziell dem Verkehr übergeben, der natürlich schon wochenlang, anfangs nur abschnittsweise, „den Asphalt getestet hatte“.

Noch ist die Erinnerung an das Gefühl, das einem das alte Pflaster aufzwang nicht verblasst, noch genieße ich jedes Mal die Möglichkeit, aus dem Siedlungsteil Bahnhofstraße Süd auf kurzem Weg diese neu gewordene Ader zu erreichen und auf ihr ruhig in die Stadt oder zum Bahnhof zu rollen. Aber natürlich wird diese Erinnerung der Selbstverständlichkeit der Gegenwart weichen, so wie sie es auch für die anderen Hauptstraßen in der Stadt getan hat obwohl deren heutiger Zustand zum wesentlichen Teil auch erst vor zehn Jahren und weniger entstanden ist und daher eine Erinnerung daran allemal angebracht ist.

Wie in den vorangegangenen Beiträgen mehrfach erwähnt, waren von Anfang an Straßenbau und Bau der Nebenanlagen bei der Sanierung der Bahnhofstraße zwei verschiedene Objekte. Die Übergabe am 9. November betraf nur den Straßenbau. Deshalb wurde und wird an den Nebenanlagen von den Firmen Brodmann und Ihlow seitdem kontinuierlich weitergearbeitet. Vielleicht hat allerdings der Berichterstatter kurze Unterbrechungen nicht beobachtet.

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Anfangs liefen die Arbeiten der Fa. Brodmann noch mit sichtbarer Intensität, sogar mit zwei oder drei Sonnabend-Einsätzen.

Was passierte seit dem 9.11.?

Zuerst wurde zwischen Kiefernallee und Schubertstraße auf mehrere hundert Meter der Mosaikpflasterstreifen zwischen Gehweg und Grundstücksgrenzen verlegt, teilweise auch bei ziemlich schlechtem und nassem Wetter.

Gleichzeitig gingen die Arbeiten an den Grundstückszufahrten auf der S-Seite der Straße weiter, eigenartigerweise aber nicht in einer erkennbar folgerichtigen Aufeinanderfolge der Arbeitsgänge von Auffahrt zu Auffahrt. So kam es, dass das Pflaster der letzten beiden Auffahrten (vor der Schubertstraße) erst am 20.11. eingerüttelt wurde, obwohl bereits am 8.11. ihre Pflastereinfassung hergestellt (Bild 16-1) und natürlich der Aushub noch früher erfolgt war. Welche Logistik mag hinter diesem Arbeitsablauf gesteckt haben? („Logistik“ – siehe die in Teilen hier sehr zutreffenden Erläuterungen in Wikipedia!).

In einer Sonnabendschicht am 17.11. wurden die restlichen Abschnitte bis zur Schubertstraße beiderseits der Bordsteinkanten mit einer Mutterbodenschicht für die Grasaussaat versehen.

Zwischen 19. und 21.11. wurden zwischen Ahornallee und Schubertstraße auf der N-Seite und auf der gesamten S-Seite alle für die vollständigen Baumreihen noch fehlenden Bäume gepflanzt und mit einem hohen Erde-Ring mit eingelegtem Gießschlauch versehen.

Zu dieser Zeit waren jenseits der Bahn (das ist für manch einen Biesenthaler aus dem Zentrum schon „vor den Toren der Stadt“) vor einzelnen Grundstücken die ersten Ausschachtungen für den Fußweg zu erkennen.

Und bereits eine knappe Woche später (26.11.) war der gesamte Fußweg östlich der Bahnschienen auf der N-Seite vollständig gepflastert zu sehen, und die Laternenmasten waren auch schon gesetzt (Bild 16-2).

Ende November hatten sich die Arbeiten voll auf die südliche Straßenseite verlagert. Während hier in einem Abschnitt die Seitenborde für den Gehweg gesetzt wurden (Bild 16-3), wurde in anderen noch am ersten Schritt, der Auskofferung gearbeitet (Bild 16-4).
In der letzten Novemberdekade erschwerte erstes spürbares Winterwetter die Arbeiten: an zwei Tagen hatte sich sogar an einzelnen Stellen leichter Dauerfrost eingestellt, sodass eine dünne Schneedecke nicht wegtaute, wie man auf den Bildern sehen kann.

Eine Woche später, am 6.12. war der Gehweg auch auf der S-Seite in einem Teilstück von knapp 40 m Länge gepflastert und alle Lampen (Masten und Bogenaufsätze mit Lampenglocken) waren aufgestellt und montiert (Bild 16-5). In zwei weiteren, aber nicht zusammenhängenden Teilstücken sind die Seitenborde gesetzt und zwischen ihnen zum größten Teil der Pflasterunterbau geschüttet und verdichtet.
Dennoch muss man als Außenstehender feststellen, dass am Ende der 49. KW, der viertletzten des Jahres (die Feiertagswoche mitgerechnet) zwischen den schon fertigen oder teilfertigen Stücken noch Teilstücke von zusammen ca. 120 m Länge liegen, die nur ausgekoffert sind.
Aber vielleicht setzt ja bei den Arbeiten doch noch die „Jahresendralley“ ein, die an den Börsen, wie man als Nachrichtenhörer im Radio notgedrungen mithören muss, schon angefangen hat. Hoffen wir nur, dass Petrus dafür der Fa. Brodmann und damit den betroffenen Anwohnern wohl gesonnen bleibt.

Die Anwohner an den halb- oder dreiviertelfertigen Stücken werden vermutlich kritischer über den Zustand vor ihrer Haustür urteilen und sich angesichts des Ablaufes der Arbeiten als Anhängsel angesehen fühlen.
Aber es gilt: Biesenthal reicht bis zum Ortsschild ! Auch wenn dieses einige hundert Meter hinter den Bahnschienen steht.
Der Berichterstatter weiß, dass er selbst in Bericht Nr. 11 („Es ist erreicht“) die Bahnschienen als wichtige Grenze im Gefühl vieler Biesenthaler akzeptiert hatte. Aber das galt damals nur für den Fortschritt der Asphaltierung der Straße.

Während die Gehwegerneuerung nur bis zum Ende der Fahrbahnerneuerung wenige Meter östlich der letzten Straßeninsel reicht und in der restlichen Strecke bis zur Straße Sydower Feld der alte Plattenbelag des Gehweges liegen bleibt, wurde die Beleuchtung der Bahnhofstraßenverlängerung bis an diese schon mit Beleuchtung ausgestattete Straße geführt (Bild 16-6)! So ist für die z.T. leicht behinderten Beschäftigten der Baumschule und der Werkstätten der Hoffnungstaler Anstalten auch in der dunklen Jahreszeit zu Arbeitsbeginn und -ende ein sicherer Weg zum Bahnhof ermöglicht.

Zum Schluss sei das nach der kompletten Herstellung des Asphaltbandes zweite bedeutende und beeindruckende Ereignis in der Verwandlung der Bahnhofstraße laut und deutlich hervorgehoben:

Die Gehwege auf beiden Seiten der Straße sind auf der gesamten erneuerten Länge, von der Straße Am Sydower Feld jenseits des Bahnhofs im Osten bis zum Melchower Feld im Westen während der dunklen Stunden des Tages beleuchtet.

Nachdem die meisten Lampen schon längere Zeit leuchteten, wurden die letzten zwei Abschnitte, vor allem auch der vom Bahnhof bis zum Sydower Feld, noch am Donnerstag dem 6.Dezember zugeschaltet. Hier waren an diesem Tag die letzten der in den Tagen zuvor aufgestellten und verkabelten Masten ausgerichtet und einbetoniert worden (Bild 16-7).

Denen, die die Bahnhofstraße nicht morgens und abends auf dem Weg zum Zug oder zur Arbeit aus beruflichen Gründen sowieso benutzen sei aus der Sicht des Berichterstatters gesagt:

Es lohnt sich, die Bahnhofstraße einmal während der Dunkelheit anzusehen, mit dem Auto zu durchfahren und auf jeden Fall auch mal ein Stück zu Fuß auf der Promenade (Südseite der Straße) zu gehen.
Besonders eindrucksvoll dürfte hier ein Spaziergang in der Dunkelheit sein, wenn es schneit und kurz danach, solange die Schneedecke noch unversehrt ist.

Text und Fotos: J. Wasternack