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10.04.2020

Grußworte zum Osterfest

Liebe Biesenthalerinnen und Biesenthaler,
liebe Gäste,

das Osterfest steht nun vor der Tür.

In den vergangenen Jahren haben wir die Feiertage für einen Kurzurlaub genutzt, haben uns mit Familie und Freunden getroffen, einen Ausflug an die See oder in den Zoo gemacht, sind am Abend des Oster­samstags zu einem der vielen Oster­feuer gegangen, um gemeinsam das Fest zu feiern. In diesem Jahr wird leider alles anders sein. Wir befinden uns derzeit in einer außer­gewöhn­lichen Krisen­situation, die in der Form seit dem 2. Weltkrieg wohl noch niemand von uns erlebt hat. Die Verbreitung des Corona­virus, die momentan unseren Alltag bestimmt, macht auch vor den Feier­tagen nicht halt. Ein öffent­liches Leben findet nicht statt, Geschäfte sind geschlossen, Sehens­würdig­keiten nicht geöffnet, nicht einmal Gottes­dienste können gefeiert werden.

Viele Menschen haben Sorgen um ihren Arbeits­platz, Selb­ständige Sorgen um ihre Existenz. Was in vielen Jahren aufgebaut wurde, kann durch diese Krise auf einmal zunichte gemacht werden. Ich bin froh darüber, dass unsere Bundes­regierung schnelle Hilfe in Form von finan­zieller Unter­stützung und sehr günstigen Krediten gewährt. Dadurch können viele Einzel­schicksale erträg­licher werden.

Große Sorgen machen sich auch die Menschen, die Angehörige in Senioren­einrichtungen und Pflege­heimen haben. Sie können nicht besucht werden. Hoffen wir doch, dass diese Häuser von dem Corona­virus verschont bleiben.

Mir tun auch die Kinder sehr leid, die gerne auf Spiel­plätzen, in Sport­vereinen gemeinsam ihrem Bewegungs­drang nach­kommen möchten. Und irgend­wann wird auch die unter­richts­freie Zeit zuhause lang­weilig, selbst wenn es Haus­aufgaben gibt. Gemeinsam im Kinder­garten oder in der Schule zu sein, ist ja auch gar nicht so schlecht.

Aufgrund der für die Bürgerinnen und Bürger nicht nur in Brandenburg geltenden Bestimmungen der Corona-Eindämmungs­verordnung wurden uns Kontakt­sperren und Verhaltens­regeln auferlegt, die auch über Ostern bis zum 19. April gelten werden.

Wir befinden uns in einer extremen Situation, die extreme Maßnahmen nach sich zieht. Unsere Bundes­kanzlerin Angela Merkel hat es deutlich gesagt: Es geht um Leben und Tod.

Ich appelliere an Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, weiterhin verantwortungs­voll mit sich selbst und Anderen umzugehen und Ihr bislang den Vorgaben angepasstes Verhalten aufrecht­zuhalten.

Vielleicht können Sie zu Ostern im kleinen Kreis gemütliche Stunden erleben. Sicherlich werden Andachten und Gottes­dienste im Fernsehen übertragen, um die Auf­erstehung Jesu Christi zu feiern, die uns Hoffnung geben soll. Nutzen Sie doch die Feier­tage, um zur Ruhe zu kommen und sich vielleicht ein wenig vom Stress der letzten Tage zu erholen.

Ich bedanke mich bei allen Bürgerinnen und Bürgern in unserer Stadt, für ihre Unter­stützung in diesen Krisen­zeiten und dafür, dass sie sich an die erlassene Kontakt­sperre gehalten haben. Auch danke ich den Mit­gliedern der Stadt­verordneten­versammlung für ihr Engage­ment und ihr Verständnis für die sich ergebenen Veränderungen. Mein ganz besonderer Dank gilt all jenen, die in Bereichen der kritischen Infra­struktur, z. B. in Arztpraxen, in Kranken­häusern und Pflege­einrichtungen, bei der Feuerwehr oder Polizei tätig sind oder sich um unsere Versorgung mit Lebens­mitteln etc. kümmern und die durch ihr Engagement und ihre Arbeit einen erheblichen Beitrag zur Aufrecht­erhaltung wichtiger gesell­schaftlicher Funktionen leisten. Aber auch bei den zahl­reichen Ehren­amtlichen, die sich im besonderen Maße für unsere Mitmenschen einsetzen und Hilfe dort anbieten, wo sie dringend benötigt wird, bedanke ich mich herzlich. Ich danke auch denjenigen, die für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger z. B. eine Einkaufs­hilfe oder Fahr­dienste anbieten. Die in dieser Krise gezeigte Soli­darität der Menschen ist ein starkes Signal für mehr Gemein­sinn und macht mir Mut, dass wir gemeinsam diese Krise meistern werden.

In der Woche nach Ostern will die Landes­regierung in Branden­burg entscheiden, wie es weiter­gehen soll, ob doch eine sehr behut­same Lockerung der Verbote und Restrik­tionen möglich ist.

Ich wünsche Ihnen trotz aller Beschränkungen ein schönes Osterfest und alles erdenklich Gute, vor allem: Bleiben Sie bitte gesund.

Ihr
Carsten Bruch