Archiv

29.03.11

Eröffnung des Biesenthaler Skulpturenwegs

Im Oktober letzten Jahres fand am Schlossberg die 2. Werkstatt im Freien statt – ein Bildhauersymposion namhafter Künstler des Barnim in Zusammenarbeit mit polnischen Bildhauern. Die entstandenen Arbeiten werden am Samstag, den 2. April 2011, in Form eines Skulpturenwegs im öffentlichen Raum installiert und verbleiben für zwei Jahre an den ausgesuchten Orten.

Entstanden sind sieben Skulpturen und Installationen u.a. von Lutz Kittler, der auf seinem Skulpturenhof in Friedrichswalde arbeitet, Emerita Pansowová, Kunstpreisträgerin des Landes Brandenburg, sowie der polnischen Künstler Violeta Holownia und Jerzy Kusminski. Anne Schulz, Bildhauerin aus Biesenthal ist die Initiatorin der Werkstatt im Freien und hat ein Wildschwein gearbeitet, das gegenüber der Sparkasse eingeweiht wird.

Biesenthals Bürgermeister André Stahl wird die Skulpturen in feierlichem Rahmen vorstellen, einige der Künstler werden vor Ort sein und etwas zu ihren Arbeiten erzählen. Die Eröffnung beginnt um 14 Uhr an der Mensa der Grundschule, führt über die Skulpturenstandorte Sparkasse, Evangelische Kirche und Café am Schlossberg/Wehrmühlenweg, und endet um 15 Uhr mit der Vernissage in der Galerie im Rathaus.

Biesenthals Altbürgermeister Thomas Kuther ist Schirmherr des Skulpturenwegs. Unterstützt wurde die anregende Zusammenarbeit darstellender Künstler von den Freunden des Schlossbergs e.V.

Die Fotodokumentation über die 2. deutsch-polnische Werkstatt im Freien 2010 kann auf Bestellung in der Tourist-Information oder im Steinwerk zum Selbstkostenpreis von 24 Euro erworben werden. Einen Vorgeschmack erhalten Sie hier in der Online-Ansicht.

Standorte des Skulpturenwegs

Grundschule „In sich gekehrt“
Jerzy Kuzminski, Stettin
Postaer Sandstein/Sächsische Schweiz

Kompositorische Anordnung eines kauernden Mannes – Studie der Bewegung bei angespannter Muskulatur; eine expressive Verformung.
Der unförmige Kopf des Mannes, seine Gestalt, die Proportionen und die wilde Form seiner Hand sollen die Vorstellungskraft des Betrachters anregen, ihn in die Welt der Fantasie versetzen und seine persönlichen, freien schöpferischen Vorstellungen anregen.
Die Idee der Skulptur ist von der Synthese der Bewegung abgeleitet, die künstlerische Fiktion scheint menschliche, kraftvolle Wirklichkeit zu werden.
Mensa Grundschule „Leidenschaften einer Frau“
Violeta Holownia, Stettin
Schwarzerle/Forst Biesenthal

Die Skulptur stellt eine weibliche Gestalt mit Pferdekopf dar. Sie soll die weibliche Stärke, Weisheit und Unabhängigkeit symbolisieren.
Den Pferden gleich sind wir Frauen unermüdlich, standhaft und willensstark. Diese Eigenschaften brauchen wir, weil wir uns alles erkämpfen.
In unserem Kampf werden wir von der Liebe angetrieben. Wir kämpfen also um die Liebe! Ohne Liebe, ist es schwer zu leben und zu existieren in unserer Welt, in der Gewalt und Ungerechtigkeit sich breit machen.
Lernen wir zu lieben ungeachtet der Hautfarbe oder Nationalität und zeigen einander mit Liebe erfüllte Herzen, um ihr zum Sieg über das Böse zu verhelfen.
Sparkasse „Winterschwein“
Anne Schulz, Biesenthal
Märkischer Findling/ Fundort Rüdnitz

Biesenthal ist reich an Wäldern wo diese Schwarzkittel hausen. Die größten noch etwas gefährlichen Wildtiere unserer Heimat.
Bei der Recherche nach Bildmaterial stieß ich auf das Buch „Schwarzwild-Report, Mein Leben unter Wildschweinen“ von Heinz Meynhardt. Einem in der DDR auch aus dem Fernsehen vielen bekannten Wildschweinforscher. Er hat sogar Tonaufnahmen von ihnen gemacht und mit Ihnen gelebt. Durch ihn wurde meine Begeisterung für diese intelligenten und in
sozialer Gemeinschaft lebenden Tiere noch verstärkt.
Im Winter sind die Eber felldick – deshalb Winterschwein.
Eigensinnig, wehrhaft und stark, halb noch wilder Stein.
Eine steinerne Persönlichkeit.
Evangelische Kirche „Frau mit Kind“
Emerita Pansowova, Prenden
Leithmühler Sandstein/Sächsische Schweiz

Charakteristisch für die Frauengestalt der Gruppe
ist ihre gerade,
stolze Haltung
mit der sie mühelos das Kind trägt.
Das Kind wirkt in seiner Haltung neugierig
die frontale Ausrichtung und die Säulenbetonung
gibt der Skulptur ihre Feierlichkeit.
Bäckerei Franke / Wehrmühlenweg „Chimäre“
Lutz Kittler, Friedrichswalde
Märkische Findlinge/ Fundort Lanke

Die klassische Chimäre des Altertums ist ein Fabel- u. Mischwesen. Sie besteht ursprünglich aus Löwe, Ziege und Drachen oder Schlange und galt als ein Symbol des Bösen.
In der Botanik ist die Chimäre eine Pflanze, die genetisch aus verschiedenen Artanteilen zusammengesetzt ist.
Diese Steinchimäre hier soll als ein einfaches Mischwesen zwischen Mensch und Widder bzw. Schaf verstanden werden. Die Verbindung zwischen den zwei Arten war schon immer von der frühsten Nomadenzeit über religiöse Opferrituale in etlichen Hochkulturen bis heute zur Fleisch- und Wollerzeugung von großer Bedeutung. Somit waren Mensch und Schaf auch schon immer fest zusammengewachsen.
Diese Sichtweise möge durch die Schwere des Materials Findling zusätzlich unterstrichen werden.
Die schrille, zeitgemäße Farbe auf dem alten Stein soll aber demgegenüber durchaus noch einen gewissen Zweifel an der Harmonie der Beziehung Mensch und Tier heutzutage zum Ausdruck bringen.
Biomolkerei Sydower Feld Eröffnung am 14.05.11 „Wegzeichen1“
Klaus Storde, Prenden
Biomolkerei Sydower Feld Eröffnung am 14.05.11 „Aufwind“
Burkhard Vierus, Biesenthal