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16.5.07

Fünf Wochen Sanierung Bahnhofstraße Biesenthal – Was ist geschafft? (2)

Für die, die nicht alle Tage in den Osten Biesenthals kommen und die es trotzdem interessiert

Wie beim Tunnelbau wird zur Beschleunigung des Bauvorhabens seit Mittwoch, den 2. Mai die Bahnhofstraße von zwei Seiten angegangen. Was ist aber insgesamt seit dem ersten „Spatenstich“, bei dem die Straße am Morgen des 10. April noch ruhig und unversehrt da lag, passiert?

Bild 1

In zügigem Nacheinander wurden die Steine abgeräumt (die Zufahrt zu Aldi ausgenommen), der Untergrund in voller Breite der Straße bis auf 60 cm Tiefe ausgekoffert, ein Graben für die Rohre des Regenwasserkanals gegraben1) und nach ihrer Verlegung und dem Setzen von Kontrollschächten wieder zugeschüttet. Auf der so entstandenen Sohle wurden geflechtbewehrte Matten ausgelegt und diese mit einer knapp 10 cm dicken Schicht aus feinkörnigem Betonrecycling bedeckt und festgewalzt (Bild 1).

Diese Arbeiten sind geschafft vom Abzweig Waldstraße am Bahnhof bis zum Überweg am Kindergarten, z.T. bis zur Einmündung Schubertstraße

Zusätzlich mussten im Bereich der zukünftigen Parktaschen auf der Südseite der Straße zur Vermeidung von Schäden durch Belastung Kabel tiefer gelegt werden. Bei deren Verlegung hatte damals noch keiner einen Grund, eine mögliche Belastung durch Kraftfahrzeuge außerhalb der Straßenfläche einzukalkulieren.

Bild 2

Wichtig für den ungebremsten Fortgang der Arbeiten des Straßenaufbaus ist auch das Setzen der neuen Bordsteine (Bild 2) und Einlaufschächte für das Regenwasser. Es fehlt noch die Länge eines Tagwerks dieser Arbeit, dann steht diese kleine Mauer auf der N-Seite der Straße ebenfalls bis zum Überweg am Kindergarten (die Einmündung Grüntaler Weg natürlich ausgenommen).

So zügig wie der Aufbau in der östlichen erfolgte in der westlichen Hälfte der Bahnhofstraße der erste Abbau: etwa bis zur Bäckerei Benndorf (diese ist noch erreichbar) sind die Steine auf reichlich der halben Straßenbreite abgeräumt (Bild 3) und es beginnt jetzt hier das Verlegen des Regenwasserkanals.

Bild 3

Insgesamt sind gegenwärtig am Ostende des Straßenzuges knapp 500m im beschriebenen Aufbaustadium und in der westlichen Hälfte etwa 700 m am Beginn des Aufbaues. Dazwischen kann z.Zt. noch auf ca. 550m Länge vom (un)geliebten Pflaster Abschied genommen werden.

Alle und Alles lechzte nach mehr als vier Wochen Trockenheit während der beginnenden Wachstumsperiode dieses Jahres nach Regen. Nun ist er reichlich da. Aber den Straßenbauern bereiten diese von Petrus in den letzten Tagen von Zeit zu Zeit ausgeschütteten Eimer Wasser doch Schwierigkeiten und hemmen zeitweise zügiges Arbeiten. Diese Situation bestätigt wieder einmal die Spruchweisheit „Wat dem eenen sin Uhl is dem annern sin Nachtigall“.

Bild 4

Von den Bemühungen der Planer und der Verantwortlichen, die für die Anwohner schwierige Situation zu mildern, zeugen übrigens die manchmal nur für eine kurze Lebensdauer aufgeschütteten Überfahrten oder Rampen zu den Grundstückseinfahrten. Leider hat auch dabei Petrus „dazwischen gefunkt“, weil diese kurzzeitigen „Bauwerke“ natürlich nicht in einer Qualität ausgeführt werden können, die auch Starkregen stand hält (Bild 4).

Noch ein Wort zu einem weiteren Problem: dem halbseitige Bau. Er hilft den Anwohnern (und manchem „Durchschlüpfendem“. Aber auch er erschwert die Bauarbeiten und er bekommt letztlich nicht der Qualität des Baukörpers. Dieser muss „aus einem Guss“ bestehen. Daher stellt die gegenwärtige halbseitige Befahrbarkeit zwischen Ahornallee und Buchenallee nur eine zeitweilig mögliche Hilfe für die betroffenen Anwohner dar. Sobald die vorbereitenden Arbeiten unter der zukünftigen Straße beendet sind und der eigentliche Aufbau des Straßenkörpers beginnen kann, wird auch das restliche Pflaster aufgenommen werden – vorausgesetzt der schmale Pflasterstreifen hält noch so lange!

Zum Abschluss leider noch ein ernstes Wort: der „Sprung nach vorn“, der mit dem „Gegenortbetrieb“ am 2.Mai eingeleitet wurde, war leider mit einigem Ärger verbunden, der vermeidbar gewesen wäre, wenn die Verantwortlichen des ausführenden Betriebes die Notwendigkeit der öffentlichen Information in allen zur Verfügung stehenden Formen als ein Recht der Betroffenen des Innerortverkehrs anerkennen und gemeinsam mit dem Amt Biesenthal dementsprechend vorausschauend informiert hätten. Die seinerzeit für den Außerortverkehr deutlich vor Beginn der Baumaßnahme Bahnhofstraße am Straßenrand aufgestellte Information über „U7“ und „U8“ wurde den Notwendigkeiten wesentlich besser gerecht. Inzwischen haben sich natürlich alle auf die Situation im Baugebiet eingestellt.

Die gleichen Informationsprobleme sind aber für den Innerort-Verkehr abzusehen für den Zeitpunkt, an dem die bis jetzt noch unberührten Teile der Bahnhofstraße in Angriff genommen werden. Wünschenswert wäre eine rechtzeitige Veröffentlichung der Verkehrsführung, die sich aus den dann notwendig werdenden weiteren Einschränkungen ergibt (natürlich unter dem Vorbehalt notwendiger Korrekturen auf grund von Änderungen im aktuellen Bauablauf). Es liegen doch sicherlich für diese voraussehbare Situation schon die Pläne A oder B in der Schublade. Die Veröffentlichung sollte vor Beginn der weiteren Einschränkungen vor allem in den lokalen „Medien“ („U“-Ausschilderung mit Datum des Gültigkeitsbeginns, Aushangkästen, Homepages von Amt und Stadt) erfolgen. Ein zusätzlicher Hinweis in der MOZ auf diese lokalen Mitteilungen würde die Erfolgsquote der Information erhöhen.

1) Hierzu hatte sich der Autor im Bericht (1) geirrt.

Text und Fotos: J. Wasternack für die Ortschronistin, Frau G. Poppe